Dienstag, 15. Oktober 2013

Thanks, for nothing!

 Prolog



Tote sollten nicht reden, Tote sollten auch nicht ihre Meinung sagen dürfen. Tote sollten einfach nur unter der Erde liegen bleiben und ihre Klappe halten. Und trotzdem melde ich mich als erster zu Wort. Warum? Ganz einfach: Nach meinem Tod gab es eine Menge Gerüchte, Lügen und Spekulationen, wie ich angeblich gestorben bin. Vergesst sie alle. Alle beschuldigen sich gegenseitig und keiner denkt nach. Deswegen hier ein für alle Mal: ich wollte das so! Auch wenn der Plan etwas anders aussah, war es gut so wie es gekommen ist. Ich bereue nichts! Naja, bis auf die eine Sache, der eigentliche Grund mich noch einmal einzumischen: Es tut mir so furchtbar leid, meine Kleine. Ich wollte nie, dass es du verletzt wirst! Dich darum zu bitten, dass du mir verzeihst, wäre zu viel verlangt. Ich hatte dich nie verdient.



*



Leere. Ich fühle nichts mehr. Ich bin taub. Vielleicht vom Alkohol. Vielleicht von den Schlaftabletten meiner Mutter. Vielleicht von beidem zusammen. War wohl nicht so klug, aber es hilft. Endlich ein Gefühl mit dem ich leben kann. Vielleicht weil es kein Gefühl ist.

Meine Augenlider werden immer schwerer, so langsam erzielen die Medikamente ihre Wirkung. Wie viele hatte ich noch mal genommen? Wie viel Wodka ist noch in der Flasche?  Ich denke über einen letzten Schluck nach, aber meine Gliedmaßen sind schwer wie Blei. Endlich kann ich schlafen, vielleicht für immer. Ich wünschte, es wäre für immer.




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